Montag, September 04, 2006

Hier wohne ich


Das ist das Potsdam, das mir am allernächste ist, hier gehe ich zur Tür hinaus, für einen kurzen Spaziergang, zum Laufen. Nicht ins Büro, dafür müßte ich links abbiegen, für den Sonntagsspaziergang gehe ich nach rechts. Hier werden alte Garnisionsgebäude zu Wohnunggen umgebaut, eingebettet in den alten lennéschen Gartenplan. Noch ist es wilde Baustelle....aber bald ist es wieder da, diese Garnision, das alte Lazarett in einem grünen Park. Hier wohne ich.
Wenn ich daran vorbeigehe, komme ich zum Ruinenberg, der ist auch wild, Wildnis eben, Wie könnte es auch anders sein, denn auf dem Ruinenberg steht eine erschaffene Ruine, eine italienische Illusion für den alten Fritz und Ruinen wirken nur glaubwürdig in einer gepflegten Wildnis. Kalmán liebt dieses Stück Wald, das ist sein Zuhause. Am Wegrand stehen Rosensträucher, abgeblüht mit Hagebuttenpracht.
In diesem Backsteinbau, dieser Kaserne absolvierte noch mein Vater seine Grundausbildung, meine Mutter hat ihn am Tor erwartet als hier noch tiefer Osten war.
Das Gelände, auf dem auch das Haus steht, in dem wir wohnen war von den Russen besetzt, sie haben hier gehaust, alles verkam. Heute staunen hier Touristen auch russische Touristen, die ehemaligen Besetzer eben. Neulich sah ich eine Gruppe, sie schauten das Gelände an, bekamen Erklärungen dazu und ich dachte, wie doch der Welten Lauf ist. Aller Ruhm vergeht . Hier gibt es kein Militär mehr, der Park des Lazaretts ersteht wieder, die Gebäude bekommen Balkone und Menschen werden einziehen in die sonnendurchfluteten Wohnungen.

2 Kommentare:

Phönix hat gesagt…

Schön hast Du das beschrieben, Mandy. Deine Gedanken vom Standpunkt Gegenwart dazu machen Vergangenheit und Zukunft lebendig.
Phönix

Anonym hat gesagt…

Mandy, deine Worte zeichnen Bilder. Lieben Dank.