Samstag, September 08, 2007

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Ich weiß jetzt mehr über die Perle de Blanches. Ein heißes Bad und eine Gartenzeitung gaben Aufschluss über diesen Schatz der alten Rosen. Sie ist eine Bourbonrose und die Beschreibung klingt verlockend. Alte Rosen sind verlockend, sie duften süß, sie bergen ein Geheimnis und die Perle de Blanches tut es wohl auf ganz besonders bezaubernde Weise. Sie blüht in einem Perlmuttrosa auf und wird dann mit dem Öffnen der dichten Blütenblätter immer bleicher, aber das Innere bleibt verschlossen und gleicht einer weißen Perle. Wunderbar, einfach wunderbar. Ein Symbol von Jungfräulichkeit freilich, sie ist süß und bleibt verschlossen.
Aber das allein erklärt noch immer nicht mein Interesse an dieser Rose. Sie erträgt wohl die raue Wetterlage Schleswig Holsteins, sie wird schnell bis zu 3 Meter hoch, bleibt dabei schlank und hat recht gesundes Laub….bei guter Pflege. Doch die raue Wetterlage Schleswigs, naja die lässt sich noch immer nicht mit den oft trockenen harten Frösten unserer brandenburgischen Steppe vergleichen…und der Sandboden eben, der ist doch eine Krux.
Im nächsten Jahr möchte ich ihr gern ein Zuhause geben hier, es mit ihr versuchen.
Noch wunderbarer ist aber, dass ich dort in der Wanne lag, die Zeitung weglegte und dann sprach ich vor mir hin:

„Perle de Blanches“ „Souvenir de la Malmaison“ „Fantin Latour“ „Duchesse de Rohan“ „Maidens Blush“ „Marechal Niel“ „Himalayan Musk“….

Die weiße Perle schloss eine Tür auf und es plauzten und kullerten die Namen heraus und die Erinnerung, dass ich wenn ich alt bin, eine Gärtnerin sein werde mit einer wunderbaren Sammlung historischer Rosen und dass ich das will und ihnen Gesellschaft verschaffe, Storchschnabel, Margaritten, Phlox, Lavendel, Thymian, Schleifenblume….
Meine Gedanken beginnen sich in alten Bahnen zu bewegen. Also werde ich loslegen. Nächste Woche kaufe ich Frühblüher, ganz viele Schneeglöckchen, Blausternchen, Märzbecher und Krokusse und bringe sie in die Erde. Das wird ein Frühlingsfest geben. Eigentlich lebt man so immer in der Zukunft, man bereitet ständig die Zukunft vor. Im Herbst den Frühling, im Frühling den Sommer und Herbst und im Winter ruht man eben und wartet auf die Blumen und ich warte mit und gestalte wieder mit.

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