Dienstag, September 30, 2008

grün poliert

Ab und zu erstehe ich ja auch noch Vasen, Teller und andere Kleinigkeiten. Ein schöner Schnapp, wenn auch sicher nicht jedermanns Geschmack ist diese grüne Vase, nicht besonders alt, aus den 40-ern des letzten Jahrhunderts. Dieses grün mit dem dunklen Blau des Lavendels finde ich einfach grandios. Die Glasur wirkt wie polierter Stein, sie glänzt einfach schön und ein bisschen schräg, eben britisch schräg ist die Farbe auch.



Mit dem Bild links an der Wand schäkert Vincent im Moment viel. Ich hoffe, der alte Goethe fühlt sich geschmeichelt.

Montag, September 29, 2008

zur Taufe

Sehet zu, dass keiner Böses mit Bösem vergelte; sondern allezeit jaget dem Guten nach, untereinander und gegen jedermann.

1.Thessalonicher 5, 15

Das ist der Taufspruch und getauft ist Vincent auf den Namen:

Adelbert Vincent Immanuel



Nicht nur das Kleid war hübsch und das Kind darin. Der ganze Tag war schön. Die Zeremonie in der Kirche war einfach und die Predigt sprach vom Irren und dem Wiederfinden des richtigen Weges, von Jonas im Walfisch. Die Geschichte fanden auch die Kinder spannend.
Die Sonne beschien eine schöne weiß gedeckte Tafel auf der Wiese vor dem Haus. Das Essen, von mir und der Oma selbst gekocht war köstlich und ausreichend...jaja, das hat mir Sorgen gemacht. Der Kuchen am Nachmittag war frisch und die Gäste waren alle entspannt. Es war ein Spätsommertag wie in der Werbung für einen Camembert (oder war es Frischkäse), die Familie scherzt beim Verteilen der Käsescheiben und findet das unterhaltsam.
Vincent hat einen Baum geschenkt bekommen, eine Mirabelle, er wurde vor's Haus gepflanzt, es trafen sich ja Gärtnerfamilen und so wurde beim Zuschippen des Pflanzlochs und Festtreten und Angießen über das Gedeihen der Obstbäume im Allgemeinen und diesem im besonderen philosophiert und was auch schön war: um vier Uhr war alles vorbei. Alle gingen zufrieden heim und der Tag war aus.

Sonntag, September 28, 2008

mit Uroma im Kleid

Meine liebe Oma mit Vincent ganz frisch ins Taufkleidchen gesteckt

Montag, September 22, 2008

Sonne und Meer

Als mein großer Sohn ganz klein war, da dachte ich, ich will auf keinen Fall ein zweites Kind, denn nie wieder würde ich ein Kind so lieben können wie dieses, ich will mich nicht teilen müssen, es soll alles ihm gehören. Naja. ich wollte natürlich ein zweites Kind, aber ich wusste nicht, wie das gehen soll.
Nun ist mein kleiner Sohn ganz klein und ich denke, dass es doch wirklich unvorstellbar ist, ein Kind noch mehr zu lieben als ihn, dabei liebe ich ja meinen großen schon so sehr, genauso sehr. Es ist eben doch möglich.
Nun habe ich etwas sehr schönes gelesen. Man muss sich die Kinder wie Farben vorstellen.
Nun, welche Farbe hat mein großer Sohn? Für mich ist er blau, blaugrün eher, ein schönes Türkis so tief wie das Meer, dass man stundenlang versunken betrachten kann. Ich könnte diese Farbe nicht mehr lieben als ich es tue. Ich stelle mir vor, ich sitze am Meer, am Mittelmeer und schaue auf ein ruhiges fluoreszierendes Wasser und kann gar nicht wegschauen, so schön ist und werde dabei ganz ruhig.
Welche Farbe hat nun aber mein kleiner Sohn. Mit Vincent ist die Sonne aufgegangen, ein warmer orangegelber Ball am Firmament, der alles in ein unglaublich helles und doch warmes Licht taucht. Ich stehe auf der Wiese am Haus und sehe den Ball am Himmel aufsteigen und ich bin dankbar, sehr dankbar und freue mich auf einen warmen Tag. Ich könnte diese Farbe nicht noch mehr lieben als ich es schon tue. Er ist wie eine kleine Flamme, die lustig im Kamin tanzt, sehr lebendig, er ist orangenelb wie die aufgehende Sonne.

Sonntag, September 21, 2008

Wok Wok

Ich habe nun endlich einen Wok. Nachdem ich wochenlang den Familientrend "thailändisch essen" in der gusseiserenen Pfanne verwirklicht habe, wird nun alles ein ganz winziges bisschen professioneller. Bei mir stapeln sich Fischsauce, Austernsauce, Currypasten, Koriandergrün und Limetten im Kühlschrank. Wir können gerade einfach nicht genug davon bekommen. In Lehnin musste der nette Gemüseladen ja leider auch einem Asialaden weichen, so dass ich nun auch an Kokosmilch und Nudeln komme, ohne erst mit dem Auto zu einem Riesensupermarkt zu fahren. Favorit ist gerade Hähnchencurry mit Ananas und Cocktailtomaten. Wie original die dabei sind, weiß ich nicht, aber sie geben farblich einen guten Kontrast zu der gelblichen Sauce.
Nun noch mal zum Wok: der war billig, echt billig. Man kann es ja kaum glauben, aber er kostete nur 5,99 €. Das überrascht. Natürlich ist er auch so billig, Alu mit Beschichtung, relativ dünnes Material, aber genau das brauche ich. Denn ich koche noch immer und sehr gern mit Propangas und dieses dünne Material wird einfach schön schnell heiß. Die gusseiserne Pfanne ist natürlich dick, aber die Flamme reichte nicht, um die Temperatur wirklich hoch zu halten, so dass ich immer fluchend am Herd stand, weil das Fleisch statt zu braten, anfing im eigenen Saft zu schmoren, das wollte ich nämlich nicht. Die Kocherei hat irgendwie tatsächlich den Flair einer asiatischen Garküche. Der Wok ist geräumig und hat schöne Holzgriffe. Wahrscheinlich wird er nur so lange halten, wie der Trend anhält, aber das macht nichts.
Wok Wok

Samstag, September 20, 2008

Einkaufszettel

Wie macht man eigentlich einen guten Einkaufszettel?
Ich würde mich gern in dieser Kunst vervollkommnen, denn ich mag Supermärkte nicht. Meine laienhaften Bemühungen gehen soweit, die Zutatenlisten der Wuscnhrezepte einfach abzuschreiben, aber wenn dann der arme Einkaufszettel-Abarbeiter damit losziehen muss, dann rennt er sich ganz wuselig in der großen Einkaufswelt, da steht dann Kokosmilch unter der Fenchelknolle und die Oliven unter dem Pizzateig. Gehört, ja auch zusammen, aber praktisch ist das so nicht.
Man könnte vielleicht eine Excel-Liste vorbereiten, die unterteilt ist in Milchprodukte, Süßkram, Fleisch und vielleicht noch Drogerieartikel. Dann druckt man dieses tolle Ding aus und gibt es mit. Oder der Liebste geht mit dem Laptop los, wenn er einen hätte, wäre doch sicher professionell.
Ich weiß noch nicht mal so ganz genau, was es alles so geben soll, aber auf jden Fall lecker soll es sein und satt werden sollen auch alle und ich darf die Chilischoten für den Griechischen Gemüsesalat nicht vergessen auf den Zettel zu schreiben, gleich unter der Milch, 4 Pakete bitte.

Freitag, September 19, 2008

Einkauf schwedisch

Nächste Woche wird Vincent getauft, ein Tag vor Michaelis und das ist Anlass genug zu dem Ausspruch: Ich brauche Kerzen!
Die Antwort darauf lautet komischerweise immer: Dann müssen wir wohl zu Ikea. Komisch ist es deshalb, weil wir dafür 70 km weit durch das schöne Land fahren und die Fahrt mehr als drei mal soviel Kosten als jeder Versand eines x-beliebigen Internetshops verursacht. Naja, aber wir müssen nun mal zu Ikea.
Damals, als Vincent geboren wurde, bekam ich nämlich einen Gutschein über grandiose 100,-€ geschenkt, dafür kann man ein ganzes Kerzenmeer im Wohnzimmer aufbauen oder aber noch was anderes kaufen. Ich wollte so gern noch was anderes, nämlich eine schöne kuschelige Daunendecke für das Baby, das war mein großer Wunsch. Aber die gab es dann gar nicht, irgendwie bin ich bei jedem Besuch des Schwedenmarktes enttäuscht, es gibt gar nichts, was ich gebrauchen kann. Am Ende kauft man dann tatsächlich Kerzen.
Babydecken gibt es nur mit Poyester, die gestreiften Stoffe, haben zu breite Streifen, als dass ich sie ins Wohnzimmer hängen könnte, die Stehlampen sind dann eigentlich doch hässlich und die Muster der Babybettwäsche lassen seitens der Designer auf den Konsum hoher Mengen Rauschgift schließen. Ansonsten ist viel aus Plastik und überhaupt....gibt es die 50er Packung Kerzen auch nicht mehr. Na toll.
Schön, dass sie 100 € doch noch alle wurden: Bettwäsche mit einem französischen Blumenmuster in blauweiß - passend zum Geschirr aus der Bretagne - doch noch Kerzen, (den 25er Pack für etwas mehr Geld) eine irgendwie doch hübsche Nachttischlampe für mich (was die Ära des bei-Kerzenschein-Lesens wohl auf immer beendet), zwei Töpfchen für Vincent und die farblich passende Klobürste dazu, ein Gästehandtuch, 6 Gläser für die Küche und einen Wok haben wir errettet. Alles in allem ein buntes Potpourrie der Gebrauchsgenstände.
Ich kenne nun auch endlich den Stillraum bei Ikea und weiß, dass es dort sogar Windeln für umsonst gibt, ja man gibt sich familienfreundlich. Am Ende gab es dann noch den unvermeidlichen Hotdog....ich liebe ihn und dann ging es wieder heim. Das war dann Ikea 2008, denn noch mal fahre ich nicht hin,, es wird doch wohl irgendwo im Netz einen Lieferanten für Glög und Punschrollen geben, denn Weihnachten ohne diese Zutaten sind beinah undenkbar.

Mittwoch, September 17, 2008

Schwalben

Herbst

Schon ins Land der Pyramiden
Flohn die Störche übers Meer;
Schwalbenflug ist längst geschieden,
Auch die Lerche singt nicht mehr.

....

Poesie von Theodor Storm, dem Barden des Nordens. Hier vor dem Haus sammeln sich gerade die Schwalben, sie sitzen viel auf unserem Dach, umfliegen das Haus, neulich knallte sogar eine an die Fensterscheibe, die arme. Sie fliegen sicher in den nächsten Tagen los. Damit ist dann der Sommer vorbei. Als ich noch klein war, hatte ich eine Freundin, die heißt Claudia und die hat eine Mutter, die in jedem Frühling zu uns sagte: eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Das sagte sie, wenn wir schon im April barfuß gingen oder baden wollten. Geblieben ist, dass ich den Sommeranfang mit der Ankunft der Schwalben verbinde. In diesem Jahr hatte ich gewartet und gewartet, es blieb lange kalt. Und dann hörte ich eines Tages den Ruf der Schwalbe und am nächsten Tag sah ich sie und dann waren es schon zwei Schwalben...ja und dann war Sommer.

Schwalben sind immer neugierig, was die Menschen so machen und schauen auch mal in ihre Häuser rein. Auch wir hattten im Juli Besuch, sie saß eine Weile auf der frisch montierten Gardinenstange und flog dann wieder los. Leider haben sie nicht am Haus gebrütet. Vielleicht ist es ihnen mit dem Hund zu unruhig gewesen, wer weiß.

Jedenfalls fliegen sie nun schon wieder weg. Das Gedicht von Storm geht noch weiter.

Seufzend in geheimer Klage
Streift der Wind das letzte Grün;
Und die süßen Sommertage,
Ach, sie sind dahin, dahin!

Nebel hat den Wald verschlungen,
Der dein stillstes Glück gesehn;
Ganz in Duft und Dämmerungen
Will die schöne Welt vergehn.

Nur noch einmal bricht die Sonne
Unaufhaltsam durch den Duft,
Und ein Strahl der alten Wonne
Rieselt über Tal und Kluft.

Und es leuchten Wald und Heide,
Dass man sicher glauben mag,
Hinter allem Winterleide

Lieg' ein ferner Frühlingstag.

Donnerstag, September 04, 2008

an mein Tagebuch

Mein liebes Tagebuch, heute ist schon Mittwoch, ach nein, ich sehe gerade, es ist schon Donnerstag und ich habe dir noch immer nichts geschrieben. Du musst mir nicht böse sein, manchmal ist der Kopf so leer wie ein Luftballon und wenn man ein Brötchen reinkrümelt, dann kommt auch nichts gescheites dabei raus.
Ich muss mal überlegen, was so los ist im Moment.
Vincent will immer sitzen, aber er darf das doch noch nicht so viel. Trotzdem sieht er einmalig niedlich aus, wenn er sich so freut, dass er sitzt und die Welt begucken kann. Es ist auch für mich praktisch, er guckt nämlich gern über die Reeling des Kinderwagens zu, wie ich im Garten Unkraut zupfe, wirklich praktisch, denn auf dies Weise kann ich es zumnindest mal wieder 10 Minuten lang machen.
Außerdem waren wir am Sonntag in Potsdam, du kannst dir sicher denken, dass mir das gut gefallen hat. In den Römischen Bädern gab es eine Ausstellung mit Zeichnungen aus Italien anzusehen und nun würde ich am liebsten mal wieder hinfahren. Ach ja, ich würde dich auch mitnehmen. In Frankreich warst du ja auch mit und ich habe dir dort sogar geschrieben, weißt du noch...über die Hortensien.
Die Bretagne ist das Land der Hortensien, ein Feuerwerk geradezu. Jede Trockenmauer schmückt sich mit riesigen Blütenbällen. Als wir dort waren, gab es sogar ein paar Orte weiter ein Hortensien-Festival, ich möchte mal wissen, was da anders sein soll. Sie blühen doch sowieso schon überall. Sogar Friedrich weiß nun sehr sicher, was eine Hortensie ist.
Dann habe ich dir noch gar nicht berichtet, wie schön die Baby-Gymnastik am Dienstag war und dass Vincent nur am Ende geweint hat, als er Hunger bekam aber vor so vielen anderen nackten Babies nicht trinken wollte und wir wieder fluchtartig den Raum verlassen mussten...naja, er ist da halt eigen. Trotzdem ist es wirklich allerliebst anzusehen, wie die Babies Kontakt zueinander aufnehmen, sich ein bisschen kneifen und an den Haaren ziehen während die Mamas über das vermaledeite Thema Nachtschlaf sprechen. Ja, davon hängt viel Glück ab.
Dann habe ich noch Himbeermarmelade gekocht und einen Blumenstrauß gepflückt und für meinen Sohn beide Bände "Eragon" gelesen. Wie du siehst, ist immer viel zu tun und darum mache ich jetzt auch Schluss.
Tschüß, bis zum nächsten mal!