Freitag, Dezember 27, 2013

Weihnacht und Puppen

Nach den beiden Festtagen war ich heute schon wieder arbeiten. Das war aber gar nicht schlimm. Es hat genau einmal das Telefon geklingelt und ich weiß schon nicht mehr warum.

Die Kinder haben zu Weihnachten ihre Wünsche erfüllt bekommen. Elisabeth bekam ihr goldenes Kleid und Vincent den Bauernhof. Wir sind ganz gut am Geschenke-Chaos vorbei geschlittert. Da ich selbst ein Scheidungskind bin und nie alle Verwandten unter einem Hut sind sondern unter mehreren, gibt es dreimal Geschenke. Die Bescherung am Heilgabend bei uns mit dem Weihnachtsmann ist sozusagen die Hauptbescherung. Am ersten Weihnachtstag kommt noch meine Oma mit einem Geschenk und dann gibt es am Nachmittag eine zweite Bescherung bei meiner Mutter, zusammen mit Cousin und Cousine. Vincent hat das gut vertragen, auch dort bekam er noch eine Wunsch erfüllt.

Für Elisabeth war es dann doch zuviel. Sie bekam die Ballerina-Barbie, die sie so gern haben wollte. Aber nun warf sie die Puppe nur in die Ecke und meinte, die will sie nicht, die dreht sich ja nicht von allein. Meine Mutter schenkte ihr noch ein rotes Kleid mit Tüll. Dazu meinte sie nur, sie hat schon ein Kleid bekommen, das hier will sie nicht. Meine arme Mama. Trost war der Cinderella-Film, über den sie sich doch freute. Aber eigentlich wäre es besser gewesen, die Bescherung hätte es gar nicht gegeben. Ihre Wünsche waren längst erfüllt, es war zuviel. Tja, die Puppe soll ich ruhig einem anderen Kind schenken, sie will sie nicht.

Im geheimen hüpft ja mein Herz. Ich finde Barbies doof, entstellend und überhaupt doof. Im letzten Jahr bekam sie die selbstgenähte Puppe von mir. Aber Elisabeth spielt eben gar nicht mit Puppen, immerhin schläft Ella aber in ihrem Bett. Ich finde es ja immer traurig, dass sie so wenig Herz für ihre Puppen hat. Für mich sind sie alle lebendig, mir tut es schon weh, wenn sie mit dem Gesicht nach unten auf einem Kissen liegen müssen. Lisi ist das egal, sie sagt es auch: "Mama, das ist doch nur eine Puppe".
 

Im Herbst habe ich eine Matroschka gemacht. Interesssant fand ich, dass Elisabeth diese Matroschka so lange rumtrug und auch bettete, wie sie noch kein Gesicht hatte. Fertiggestellt war sie dann uninteressant. Gestern nahm sie einen roten Wollstrang, das war das Jesuskind und deckte es zu. So gut haben es die Puppen nicht. Aber mehr als einen länglichen Wollstrang braucht sie nicht. Es ist aber auch nie lange, dass sie puppt. Sie braucht zum Puppen spielen eben auch keine Puppe. Ein Stück Holz würde reichen, alles andere macht ihre Phantasie. Das ist die Waldorfpuppe in ihrem Prinzip zu Ende gedacht.
Dafür baut Vincent hin und wieder Tisch und Stuhl für die Puppe auf, gibt ihr was zu essen und stellt ihr auch eine Zahnbürste hin. Selten. Die Spielideen von Vincent nimmt Elisabeth dann auch auf, aber eigentlich mag sie nur Rollenspiele. Es gibt ein festes Repertoire an Figuren, die sie ist. Dazu gehört eine Katze, Aschenputtel und eine gewisse Tonja. Ich mag Tonja, die ist recht zugänglich und das, was man brav nennt. Manchmal rufe ich dann aber Elisabeth zurück, weil ich was mit ihr besprechen möchte. Das klappt ganz gut.



Freitag, Dezember 20, 2013

Vorweihnacht

Heute war im Kindergarten die Weihnachtsfeier. Die große Gruppe hat das Krippenspiel einstudiert. Vincent war der letzte Wirt, der dann doch wenigstens noch den Stall für die hochschwangere Maria empfiehlt. So groß sind die Kinder nun. Elisabeth will auch mal die Maria sein. Ich hätte erwartet, dass sie ein weißglänzender Engel sein möchte.
Ich war mit Vincent und Elisabeth jeweils über die Weihnachtszeit schwanger. Weihnachten, das ging mich immer ganz persönlich an. Es wird ein Kind geboren, mein Kind geboren. Was für ein Wunder!
Ich denke also an Euch, die ihr schwanger seid und freudig wartet, die ihr gerade ein Kind stillt, tragt und noch fast so eng bei Euch habt, als sei es noch gar nicht recht auf der Welt.

Ich habe alle Weihnachtsgeschenke beisammen, es muss noch verpackt und geschmückt werden. Ich selbst fühle mich nicht angekommen im Advent und in der Weihnachtszeit. Ich habe nach dem Sommer den ruhigen Atem verloren und irre ein wenig umher. Nun hoffe ich auf Montag, denn wir holen dann den Baum aus dem Garten von meinem Opa. Das Arbeitsjahr endete heute, es ist frei.
Es gab Tage im Herbst, da hätte ich mir gern ein Schild gebaut, ganz groß mit leuchtenden Buchstaben wäre drauf gemalt: Lasst die Mütter an den Herd! Denn was ist wichtiger, als dass die Familie nicht nur mit Brot sondern auch mit Zeit und Wärme versorgt wird. Ob man eine gutgefüllte Demo zusammenbrächte?
Aber ob mir ein Leben ohne berufliche Einbindung wirklich gefallen würde? Ich weiß es nicht!  Es geht auch nicht um ein Leben ohne Arbeit und Verantwortung, sondern nur um ein Leben, dass die Verantwortung an den rechten Platz stellt. Arbeit, Aufgaben, Herausforderungen, die hätte ich genug. Ich hätte gern eine Auszeit, bin etwas jahresmüde und darum jammert es etwas in mir rum.
Morgen scheint wieder die Sonne und Weihnachten wird mich was angehen! Ich freue mich drauf.

Sonnenbilder des Jahres, die mir auch in Erinnerung rufen, dass ich in der Mitte Kraft hatte!















Donnerstag, Dezember 05, 2013

Nikolaus

Nikolaus mag ich gern. Ich mochte es als Kind schon ganz besonders gern. Diese Heimlichkeit. Und ich mochte es, dem Nikolaus nicht zu begegnen. Er kommt hier bei uns in der Nacht, wenn alle schlafen und füllt die Stiefel mit Süßigkeiten.
Jetzt als Mama liebe ich es auch, der Nikolaus zu sein. Vorhin haben die Kinder die Stiefel geputzt und in eines der Küchenfenster gestellt. Vincent hat noch seinen Wunschzettel gemalt. Er war mit seiner Arbeit nicht zufrieden, darum sollte ich noch hinschreiben was es sein soll: der Bauernhof von Lego Duplo und der Commander Truck von Top Agents. Der Wunschzettel wird in den Stiefel gesteckt, den nimmt der Nikolaus mit und gibt ihn dem Weihnachtsmann, der weiß dann genau bescheid.
Geschenke gibt es bei uns so nicht, trotzdem musste ich doch noch ein Buch dazustellen, wir lesen jeden Abend 2 oder 3 Geschichten.
Elisabeth hat keinen Wunschzettel gemalt, sie hat lieber ein Bild, dass Vincent gemalt hat überkritzelt und dann mir geschenkt. Sie weiß, was sie sich wünscht, das reicht offensichtlich: ein goldenes Kleid und goldene Schuhe.
Ich bin froh, dass die Kinder Wünsche haben. Friedrich war so zufrieden, dass dieses Wunschzettelmalen schon mal in Tränen und Traurigkeit endete - er hatte einfach keinen Wunsch. Eigentlich ist es bis heute so.

Am Ende des Jahres ein Lieblingsfoto von harmonischen 3 Minuten am Strand von Heiligendamm:




Mittwoch, November 13, 2013

Kalman

Bevor Carl der Vizsla zu uns kam, da liebte ich schon einen anderen Hund.
Kalman, ein Vizsla.
Ich gab Kalman her, dem besten Freund den er haben konnte. Das letzte mal sah ich ihn am 20. Dezember 2007, um die Mittagszeit. Gedacht habe ich seit dem jeden Tag an diesen vortrefflichen Hund.
Ich weiß nun, dass er nicht mehr lebt, ich weiß nicht warum und nicht wie und wann, nur dass er nicht mehr da ist. Manchmal habe ich abends das Netz durchstöbert nach Bildern von ihm.
Ich bin so traurig.
Wenn jemand stirbt, den man lange nicht gesehen hat, den man aber nun einmal liebte, dann ist es durch die verflossene Zeit nicht weniger schmerzhaft. Ich bin so traurig.
Bevor ich Kalman aus Rostock holte, bekam ich schon Bilder von ihm zugesandt.


Er hatte eine Vorliebe für Kuscheltiere, jedenfalls so lange wie ich ihn kannte. Die hatte er wohl schon als Baby-Vizsla.



Ich holte ihn im Januar, es war dunkel draußen, aber er war eigentlich nicht ängsltich. Er stieg aus dem Auto und schaute sich um und schien zu sagen: so, da wären wir, prima.
Er war treu, edel, vornehm. Nun schläft er. Ich bin so traurig. Irgendwie habe ich immer gedacht, dass ich ihm noch einmal begegne, nur noch einmal, vielleicht nur heimlich und aus der Ferne, damit es ihm nicht weh tut, nicht wieder weh tut.
Mein Kalman, ach mein Kalman. Er wurde von mir nach dem Kutscher aus dem Buch von Sandor Marai "Die Glut" benannt. Der Kutscher war treu.





Er hatte so wunderbare Augen, wie Bernstein.

Dienstag, Oktober 29, 2013

Gekentert

Der Sturm des gesterigen Abens ist hier nur vorbeigezogen. Welch ein Glück. Der einzige Schaden ist hier zu sehen:



Die Hoppetosse ist gekentert, wird aber in den nächsten Tagen wieder aufgerichtet werden. Segel und Mast haben gehalten.

Auch hier beginnt die Erkältungszeit. Die Kinder husten beide, waren Ende letzter Woche fiebrig krank.
Für Elisabeth habe ich einen Tanzkurs in machbarer Entfernung gefunden (18 km), den wollen wir uns nächste Woche mal angucken. Dann werden wir ja sehen, ob sie wirklich tanzen möchte oder nur ein rosa Tütü tragen. Wir haben auch unser Reiten verlegt, und zwar zu uns ins Dorf! Sogar Vincent hat mal wieder gesagt, dass er gern aufs Pferd möchte. Das freut mich wirklich. Der Kurs, in dem wir bisher waren war wirklich schön, aber eben ein paar Kilometer weg, Fahrerei und viel anderer Ärger hing da drann. Jetzt setzen wir uns auf Rad oder laufen 3 Minuten. Nur teuer ist es auch, darum muss die Frequenz reduziert werden. Lisi kommt alle zwei Wohen aufs Pferd, aber ich denke, das ist okay, noch passt sie immer nicht in die Steigbügel. Alles in allem ist es gelassener und darum mit mehr Freude für alle verbunden.

Und ich? Ich muss noch einen Tag arbeiten, dann ist Feiertag, Martin Luther und die evangelische Kirche wird gefeiert. Vincent habe ich das heute so erklärt: Wir feiern, dass wir eine Sprache haben , in der wir Gedichte schreiben, Geschichten und Lieder, die wir auf deutsch in der Kirche singen und hören, nicht in einem fremden Latein, dass wir gar nicht verstehen können. Wir verstehen dank Martin Luther, was in der Kirche erzählt wird und die Geschichten. Da kann man wirklich feiern.
Und am Freitag habe ich auch noch frei!

Samstag, September 21, 2013

Am Zauberbrunnen

Vincent wollte mir heute unbedingt den Zauberbrunnen zeigen. Der steht zwar nicht in einem Irrgarten, aber im Kreuzgang des Klosters.
Ich hatte am Ende vor allem Augen für meine Kinder. Muss ich auch. Elisabeth war nur am Klettern, über Rosen stolpernd, die Hecken rempelnd und wieder kletternd. Ausflüge entpuppen sich meist als unglaublich großes Wagnis. Wenn ich dann Kinder brav bei ihrer Mama auf der Bank sitzen sehe, dann frage ich mich schon, warum das nicht wenigstens ausnahmsweise bei mir so sein könnte.
Dafür sagen sie halt beide wunderbare Sachen. Eine Mama aus dem Kindergarten, die zwei Mädchen von der Sorte schüchtern und tugendhaft hat, meinte neulich: Naja, für später ist das aber sicher nützlich, wenn man einen starken Willen hat.
Genau!







Dienstag, September 03, 2013

Es war der Sommer, in dem ich fühlte, dass das Leben auch wieder normal werden wird, dass man sich im Urlaub erholen kann, dass es für alles Lösungen gibt. Der Sommer, in dem ich wieder genug Schlaf hatte und wieder begann, mich selbst wahrzunehmen.
Am Ende des Sommers traf ich eine Freundin wieder, die ich im letzten Jahr auf der Kur kennen gelernt hatte. Sie sagte: erst jetzt wird mir erst wirklich bewusst, wie fertig du warst. Jetzt sehe ich den Unterschied, du hattest immer schwarze Augenringe und einen unruhigen Blick. Wir hatten alle unser Päckchen zu tragen, aber du warst wirklich fertig.

Heute bin ich so müde und falle gerade ein bisschen zurück in das Chaos der letzten Jahre. Ich kann nicht immer standhalten, schade eigentlich.

Heute fühle ich mich wieder in alle Winde zerstreut, ganz ohne Mitte und Ruhepunkt, in keinem Moment anwesend, zerstreut eben, in alle Winde.

Der Unterschied ist aber, dass ich es überhaupt als solches wahrnehmen kann.


Montag, Juni 17, 2013

Himalayan Musk

Heute bin ich in einem plötzlich trüben Abendlicht an die zauberhafte Kletterrose im alten Pflaumenbaum herangekrochen, die "Paul's Himalayan Musk". Kleine Blüten in Büscheln blühen im Baum. Für mich ist es besonders schön, dass sich die Rose nach dem Frostschaden im letzzten Jahr nun schon wieder wirklich im Baum bewegt.
Ich mag das bewegte Spiel von rosa zu weiß, dieses spielerische dieser Rose.





Vielleicht hätte ich auf besseres Abendlich warten sollen, aber hier ist sie nun.

Auch sonst ist es in diesem Jahr einfach schön! Nur dass ich leider noch immer keine Rosen riechen kann. Ich kann schon sehr viel anderes wieder riechen, aber Blumenduft ist ein verschlossenes Buch. Vielleicht im nächsten Jahr.

Heritage


 Variegata di Bologna


 Louise Odier


Sonntag, Juni 09, 2013

ein ganz bisschen Garten

Es blüht so langsam los. Gestern Abend erblickte ich vom Balkon aus die erste Louise Odier, welch eine Freude. Sie ist in diesem Jahr besonders schön und gut gewachsen, der Mist im Frühjahr, der Regen taten doch gut. Es wird noch ein Blütenmeer. Hier aber die allerste!



Und dann noch ein bisschen mehr. Die erste Rose überhaupt des Gartens war wieder mal die Stanwell Perpetual, gestern und heute in der Sonne sind die Blüten stark ins weiß verblasst.




Die erste der englischen Rosen ist die Chianti. Dunkelrot! Die dunkelste Rose des Gartens.




Und dann noch ein bisschen drumrum.
Das Baumhaus nimmt Gestalt an, der Mohn blüht, die gelben Lilien, die ich mir bei einer Nachbarin erbettelt habe, die verwilderte Ecke, in der eine einzelne blaue Lili auf einen einstmals gepflegten Zustand weist.






Samstag, Juni 08, 2013

Essen

Ich bemühe mich wirklich sehr, wenigstens samstags das Fleich auf dem Teller der Kinder wegzulassen.  Das Essen im Kindergarten ist gut gekocht, aber an mindestens drei Tagen gibt es irgendwie Fleisch.
Heute gab es Nudeln, das ist schon mal gut. Mit Tomatensauce, auch gut. Vegetarisch mit (leider) sichtbaren Mohrübenstückchen (winzig), ansonsten aber sozusagen wie immer.

Beide Kinder haben sehr sauber sortiert, keine Möhre fand den Weg in den Magen, gar keine.
Am Ende war Vincent echt genervt:

Vincent: Mama, so eine Sauce kochst du aber nicht noch mal.
Mama: Also ich finde sie lecker.
Vincent: Aber so ein Gemüse will ich da nicht drinn haben.
Mama: Hm.
Vincnet: Weißt Du, man kann Tomatensauce auch lecker kochen, mit Fleisch!

Klare Ansage!

Samstag, Mai 11, 2013

alleine schlafen

Heute am 11. Mai 2013 sind beide Kinder in ihrem eigenen Bett im Kinderzimmer eingeschlafen. Ich bin gespannt, ob ich ohne die Atemgeräusche der Kinder einschlafen kann und wann der erste vor meinem Bett steht, denn eigentlich schlafen beide lieber noch bei uns, sehr nah, so dicht wie möglich und sehr gern ganz bei mir.
Aber heute haben sie erklärt, sie wollen im Kinderzimmer schlafen. Für Lisi musste erst mal eine Schlafgelegenheit improvisiert werden, aber was ist schöner als ein Matratzenlager?

Mittwoch, Mai 01, 2013

1. Mai

Heute hatte Carl Geburtstag. Ich bin ein schreckliches Hundefrauchen, denn ich denke gerade jetzt erst drann. Gestern hatten wir alle noch davon gesprochen und heute war es aus dem Kopf gepustet.

Alles Gute also virtuell mein lieber guter Hund. Das Leckerli suche ich gleich raus.






Freitag, April 26, 2013

langer Tag

Mein Auto ist seit einer Woche caputt. In meinem Leben ist das eine der mittelschweren Katastrophen. Statt nun meinen Arbeitsweg in 25-30 Minuten zurückzulegen brauche ich 2 Stunden.
Ohne die Hilfe der Großeltern müsste ich ohne Auto meinen Job an den Nagel hängen, denn der Tag ist ohne sie nicht organisierbar.
Im Moment beginnt der Tag morgens um 5.40 Uhr. Um 6.30 Uhr gehe ich mit den Kindern über den Acker zu den Großeltern. Der Opa füttert dann gerade die Enten. Ich setze mich nach langem Abschiedsweh aufs Fahrrad und fahre drei Kilometer zum Bus. Das ist an sich überhaupt nicht schlimm, es ist eher die einzige angenehme Begleiterscheinung, denn ich fahre durch den Wald, sehe die Sonne durch die Bäume und höre den Vögeln zu, komme dann auf das Klostergelände, wo ich das Rad am KIndergarten abstelle und zum Bus laufe.
Als ich das erste mal mit dem Rad wegfuhr und die Kinder zurückließ, war das für Vincent beinah unerträglich, mit Wut und Trauer gab es einen nervenzehrenden Abschied. Nun nach ein paar Tagen nimmt er gelassener am Gartenzaun Abschied:

Mama: Willst du mich noch bis zum Dorfausgang begleiten und dann zurückfahren?
Vincent: Nein Mama, du kannst Dich allein begleiten, du fühlst Dich ja nicht so allein.
Mama: Aha, gut dann denke ich eben an Dich.
Vincent: Denke doch lieber an alle Menschen, das sind mehr! Schöne Arbeit Mama!

Ich fahre dann 65 Minuten Bus, steige dann in einen Stadtbus in Potsdam und fahre noch mal 15 Minuten, ja und dann ist es wirklich 8.30 Uhr.
Das zehrt etwas an den Nerven. Nachmittags hole ich dann das Rad wieder und radel nach hause. Gestern rief mich ein Papa von einem Freund von Vincent. Ich hörte ihn erst nicht, fragte ihn dann aber, ob er die Probetermine für das Märchenspiel im Kopf hat. Ich selbst habe keinen Kalender, in den ich so etwas eintrage. Er wusste es auch nicht, war aber verblüfft: Du hast keinen Kalender? Du bist doch eine Business-Lady.
Da war ich verblüfft und hab auf dem Radweg darüber nach gedacht. Ich muss sagen, dass ich wenn überhaupt einfach nur zwangsbusy bin, weil ich muss. Vielleicht hätte ich sogar lieber ein Salatbeet und Laufenten, die die Schnecken vertilgen. Vielleicht.

Donnerstag, April 25, 2013

Rettet die Bienen

Ich möchte hier werben! Rettet die Bienen und verhindert den zukünftgen Einsatz von bienengefährdenden Pestiziden.

Hier gibt einen Link dazu und es eilt.


Donnerstag, März 28, 2013

Pink muss es schon sein

Wir waren am letzten Sonntag auf dem ersten Trödelmarkt der Saison, mit den Kindern. Von den Großeltern hatte jedes Kind 2 € in die Tasche gesteckt bekommen, dafür könnten sie sich was kaufen. Auf einem Familientrödelmarkt kriegt man dafür auch richtig was.
Vincent marschierte gleich am ersten Stand auf einen relativ ansehnlichen Teddy zu, für 50 cent war es seiner.
Elisabeth drehte sich zweimal im Kreis und entdeckte etwas, von dem sie wahrscheinlich nicht mal zu träumen wagte. Pinkfarbene Schuhe, so pink, dass einem die Augen weh tun! Sie lief los, nahm die Schuhe, presste sie fest an sich und kam mit einem seligen Lächeln von dem Stand zurück. Die 2 € gab sie gern und wollte den ganzen Nachmittag nichts anderes mehr haben (das Lillifee Puzzle hat Mama dann ganz freiwillig gekauft).





Was soll man da machen?
Das sind übrigens Aschenputtels Tanzschuhe, nur der Prinz (Vincent) will immer nicht.

Montag, März 18, 2013

Schneegeburtstag

Vincent ist 5, es gab einen richtigen Piraten-Kindergeburtstragt mit 5 Jungs mit soviel Kraft und Ausdauer, dass ich am Ende des Nachmittags wirklich froh war, als die Mamas vor der Tüt standen um ihren Nachwuchs wieder einzusammeln.
Vincent hatte glaube ich eine sehr genaue Choreographie seines Geburtstags im Kopf, er wollte in seinem Piratenschiff ein Theater spielen, aber als dann die Gäste da waren, war es nicht mehr wichtig. Abends im Bett fiel es ihm dann wieder ein und er war wirklich traurig, das er diesen Plan so vergessen konnte, den er seit bestimmt 6 Wochen mit sich rum trägt.

Aber es gab eine Schtzsuche und trotz des Wetters wurde das Trampolin vormittags noch aufgebaut und eingeweiht. Frühlingsbefehl!


Das beste Geschenk war das Steuerrad für sein Schiff, im Sommer will er noch Segel haben, dann geht es auf große Fahrt.



Ich habe ihn seit langem mal wieder im Vergleich zu anderen Kindern sehen können, vieles gefiel mir einiges war traurig. Das Rennen hat sich nicht verbessert und die anderen Jungen eroberten schon den Schatz im Wald, als er noch ein Stück weg war, weil er nicht hinterher kommt. Naja, das ist für mich als Mama halt einfach traurig anzusehen. Aber wir haben die Situation gerettet, er hat es nicht empfunden.
Und jetzt bin ich nur froh, dass fast ein Jahr kein Kindergeburtstag ins Haus steht. Geschafft!




Mittwoch, März 06, 2013

Piraten

Los Lisi, wir greifen an, Attacke. Wir sind die Piraten.


Mittwoch, Februar 27, 2013

Makkaroni im Leoparden

Ich lese nach einigen Jahren, die mich irgendwie und im nachhinein unverständlicherweise davon abhielten  "Der Leopard" von Lampedusa. Ein literarisches Vergnügen. Ich frage mich natürlich beim Lesen oft, wie vortrefflich es im italienischen Original wohl ist, das ich aber nun mal nicht beherrsche.
Gerade bin ich bei einer meiner absoluten Liblingsstellen im Buch. Der Fürst von Salina läd zum Diner und lässt die französischen Sitten außer acht lassend keine dünne Suppe sondern eine Makkaronipastete servieren. Und was für eine! Das interessiert mich! Und hier kommt diese Pastetedes Fürsten und des Lampedusa:

" Der Anblick jener riesigen Makkaroni-Pastete verdiente sehr wohl, einem jeden summende Laute der Bewunderung zu entlocken. Das gebräunte Gold der Umhüllung, der starke Duft von Zucker und Zimt, der davon ausströmte, waren nichts als das Vorspiel zu dem Wonnegefühl, das einem im Inneren aufstieg, wenn das Messer die Kruste auseinander riss; zuerst brach ein mit Wohlgerüchen beladener Dampf daraus hervor, und dann bemerkte man die Hühnerleber, die harten Eier, die Streifen von Schinken, jungem Huhn und Trüffeln in der weichen heißen Masse der kleinen, kurzen Makkaroni, denen die verdichtete Fleischessenz eine köstliche Gamslederfarbe verlieh".

Natürlich lässt mich die Beschreibung an sich nicht kalt!
Aber auch anderes finde ich daran interessant. Die Pastete hat eine Glaze aus Zucker und Zimt, das finde ich sehr ungewöhnlich und es scheint doch sehr auf den arabischen Einfluss in der sizilianischen Küche zu deuten. Andereseits lässt es mich aufatmen, denn ich erweise mich gar nicht als allzu barbarisch, wenn ich als letzten Gang eines mittäglichen Nudelgerichtes Nudeln mit Zucker und Zimt esse. Viel Zimt im Zucker.

Mehr zu den Reaktionen der Gäste und was dann folgte, wie es weiter geht undendet mit dem Fürsten von Salina empfehle ich selbst zu lesen. 

Samstag, Februar 16, 2013

Will denn niemand sprechen: Es werde Frühling!

Ich wär so froh

Donnerstag, Februar 14, 2013

alles Liebe

Heute schreibe ich.
Es ist jetzt 3 Monate her, dass ich den richtigen Anstoß bekommen habe, wo das Besondere oder andere an meine Vincent liegt.
Im Herbst schrieb ich, dass mich viele Ängste bewegen, ob Vincent eventuell Authismus hat oder wie oder was.
Dass er anders, dass er heftig, kompromisslos reagiert, das weiß ich seit er etwa anderthalb Jahre ist. Aber wie das so ist, man denkt, das verwächst sich. Anstoß zum Handeln war auch gar nicht sein schon auffälliges Sozialverhalten sondern körperliche Defizite. Er kann nicht rennen. Der Gang zum Orthopäden und  die dort verschriebene Therapie in einer Physiotherapie waren nicht nur frustrierend für mich, sondern auch der falsche Ansatz.
Im November aber waren wir bei einer sehr erfahrenen Kinder-Osteopathin, die den richtigen Hinweis gab. Vincent hat Wahrnehmungsstörungen, also Selbstwahrnehmungstörungen. Irgendwie ist das schwieriger zu beschreiben als eine schon fast geläufige Diagnose ADHS oder Authismus.
Wichtig ist aber vor allem, dass wir seit November auch in einer Therapie bei einer wiederum und Gott sei Dank sehr erfahrenen Ergotherapeutin sind.
Einmal die Woche fahren wir nach Potsdam. Es ist ein Glück, dass wir viel von den Großeltern unterstützt werden, allein könnten wir es kaum wuppen. Nach nunmehr 10 Therapiesitzungen hat die Therapeutin einen guten Zugang zu Vincent gefunden, er stört nicht mehr, lässt sich auf die Übungen ein und reagiert zumindest nicht mit Aggressivität. Wann reagiert er denn denn so? Bei Überforderung! Vincent hat sich schon ein feines Karussel aus Selbstüberschätzung, Frustration und Flucht in Aggression zusammengezimmert. Er ist ja nicht doof, dass da Defizite sind, weiß er sehr genau.
Seine also sowieso gestörte Wahrnehmung hat in den letzten Monaten mit einem geradezu explodierenden Körper gekämpft. Ein 4 bis 5 jähriger Junge wurde in den Körper eines 8-Jährigen katapultiert und versucht ihn auszufüllen und zu meistern. Das ist nicht leicht. Es gab viele Rückschritte. Auffällig ist seine extrem schnelle Erschöpfung. Auch diese Erschöpfung kaschiert er gern durch Stören oder wenn es gut läuft, legt er sich einfach kurz mal hin.

Für mich hat sich durch das neue Beobachten meines Kindes die Lage entspannt. Ich kann ihn nun besser so nehmen wie er ist und verstehe auch, dass er in vielen Situationen Schutz braucht. Ich selbst kämpfe mit Verhaltensmustern, die einfach übernommen und anerzogen sind und ermahne, wo ich weiß, dass seine Umwelt sein Verhalten als Frechheit oder Ungezogenheit wertet. Dabei will er nur Kontakt aufnehmen, dass richtige Wie findet er selten und spricht schon mal Leute an, warum sie denn so hässlich aussehen, oder streckt einfach die Hand aus, so dass sie dagegen laufen müssen.

Wir sind also drann! Die körperliche Kräftigung wird mit der Übung kommen und wenn festgezurrte Fehlstellungen des Körpers, die der Wahrnehmungsstörung und dem dadurch schlecht entwickelten Gleichgewichtssinn  zuzuschreiben sind...dann wird er auch rennen. Für 5 Schritte hat er mir schon gezeigt, wie große Jungs das machen.

Ich lese auch andere Erfahrungesberichte und sehe dann, dass es bei anderen Kindern in  auffälligeren Bereichen reinwirkt. Bei uns liegen keine Sprachstörungen vor, er kann prima basteln und schneiden. Handlungsorganisation fällt ihm schwer, aber da kann man helfen. Vom jetzigen Standpunkt ist mit etwa ein Jahr Therapie zu rechnen und dann kommt die Schule.

Mittwoch, Januar 30, 2013

3

Ich finde, der dritte Geburtstag ist ein ganz besonderer Geburtstag. Das Kind vor einem ist nun so offen vor einem hingestellt, es zeigt sich endlich deutlicher in seinem eigenen Charakter, in seinen Vorlieben, seinen Wünschen und Träumen.


Rosalia Corona Elisabeth, heute drei Jahre alt, Hüpfkind, liedersingend, rottuschend, fordernd, fröhlich, offenherzig, überschwenglich, humorvoll, bei Mama schlafend, freihändig auf Pferden reitend, ganz oben auf der Leiter stehend und noch vieles mehr.

love You!

 



Montag, Januar 28, 2013

Stolz und Vorurteil

Gerade habe ich bei ZVAB entdeckt, dass heute Jahrestag ist. Am 28.0 Januar 1813 erschien Jane Austens Roman " Pride and Prejudice".

Ich gratuliere dem Werk herzlichst zum Geburtstag.

Ich bin ein bekennender und leidenschaftlicher Leser von Jane Austen. Die Romane und Novellen bergen sehr viel mehr Tiefgang, als ihnen bei erstem flüchtigen Lesen zugebilligt werden. Ein kleines Universum englischer Kultur und des menschlichen Herzens offenbart sich in jedem Roman.
Ja ich mag Stolz und Vorurteil. Mein Favorit ist allerdings "Persuasion", auf deutsch "Überredung". Enstäuschung, Überwindung, Standhaftigkeit, Hoffnungslosigkeit und am Ende die Belohnung in sich erfüllender Liebe...wird von einer Frau erlebt. Dabei erfährt man vieles über eine Zeit im Umbruch in England, die schwindende Bedeutung, der Snobismus und der innere Zerfall des Adels und Landadels sind der Hintergrund.
Ich werde also heute Abend einfach mal ein paar Schlüsselszenen in "Stolz und Vorurteil" Revue passieren lassen, ein bisschen drinn rumlesen.

Mittwoch, Januar 16, 2013

ein Knopf

Nicht nur einfach ein Knopf, sondern der erste Knopf!
Vincent wollte einen Knopf haben, einen Faden und eine Nadel um eben den Knopf ans Papier nähen. Den Faden haben wir ihm eingefädelt und dann hat er genäht. Also ich als Mama fand das toll, wie mein 4-Jähriger da so einfach nähte, denn obwohl ich ja so einiges mit meinen Händen mache, nähen ist für mich auch heute noch eine Herausforderung, der ich mich mit Seufzen und leichter Qual stellen muss, Knöpfe nähe nicht ich an diesem Haus.





Es freut mich einfach sehr, dass Vincent feinmotorisch scheinbar doch recht gut drauf ist. Gemüse oder Papier schneiden, kleben, nähen, all das stellt kein Problem dar. Für die Verbesserung der Grobmotorik, seiner Laufhaltung und der Fähigkeit zu rennen arbeiten wir fleißig.

Übrigens wurde mir der ans Paier genähte Knopf zum Geschenk gemacht, es ist ein Pilz!

Samstag, Januar 12, 2013

Pappclown

Beim Kardiomuffelchen gab es eine schöne Bastelidee für Kinder an einem kalten grauen Samstagmorgen: lustige Männchen auf Papptellern.
Ich bin froh, wenn ich so schön nachzuarbeitende Ideen für Kinder entdecke, denn leider bin ich in diesem Punkt nicht mit viel Kreativität gesegnet worden.
Schön, dass ich jeden kleinen Wollfitzel sammel um vielleicht irgendwann mal was draus zu machen.
Bei uns wurde es ein Clown und der Empfänger des Kunstwerks wird Vincents Kindergärtnerin, die er sehr liebt.


Elisabeth wollte doch wieder mal lieber tuschen. Ihr Bild heute wie sehr oft ein Rot in Rot in Wasserfarbe. Und jetzt konnte ich beide überreden, mal raus zu gehen, denn der graue Morgen verbarg einen halbwegs hellen Tag ohne Regen. Und ich werde jetzt mal die Spaghettisoße vorbereiten.
Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende!

Samstag, Januar 05, 2013

Roter Wolf

Lisi tuscht mit Leidenschaft, ich würde sagen, momentan sind es so 2 Stunden am Tag, die mit dem Tuschkasten und Pinseln vergehen. Heute morgen beim Einkauf gab es einen neuen Tuschkasten für Sie. Welch Freude! Und sie malte das, was sie aktuell sehr beschäftigt: ein Wolf, der auch in ihre Träume eindringt.
Hier malt sie an einem roten Wolf mit blauschwarzem Mund, klar oder.