Freitag, Dezember 27, 2013

Weihnacht und Puppen

Nach den beiden Festtagen war ich heute schon wieder arbeiten. Das war aber gar nicht schlimm. Es hat genau einmal das Telefon geklingelt und ich weiß schon nicht mehr warum.

Die Kinder haben zu Weihnachten ihre Wünsche erfüllt bekommen. Elisabeth bekam ihr goldenes Kleid und Vincent den Bauernhof. Wir sind ganz gut am Geschenke-Chaos vorbei geschlittert. Da ich selbst ein Scheidungskind bin und nie alle Verwandten unter einem Hut sind sondern unter mehreren, gibt es dreimal Geschenke. Die Bescherung am Heilgabend bei uns mit dem Weihnachtsmann ist sozusagen die Hauptbescherung. Am ersten Weihnachtstag kommt noch meine Oma mit einem Geschenk und dann gibt es am Nachmittag eine zweite Bescherung bei meiner Mutter, zusammen mit Cousin und Cousine. Vincent hat das gut vertragen, auch dort bekam er noch eine Wunsch erfüllt.

Für Elisabeth war es dann doch zuviel. Sie bekam die Ballerina-Barbie, die sie so gern haben wollte. Aber nun warf sie die Puppe nur in die Ecke und meinte, die will sie nicht, die dreht sich ja nicht von allein. Meine Mutter schenkte ihr noch ein rotes Kleid mit Tüll. Dazu meinte sie nur, sie hat schon ein Kleid bekommen, das hier will sie nicht. Meine arme Mama. Trost war der Cinderella-Film, über den sie sich doch freute. Aber eigentlich wäre es besser gewesen, die Bescherung hätte es gar nicht gegeben. Ihre Wünsche waren längst erfüllt, es war zuviel. Tja, die Puppe soll ich ruhig einem anderen Kind schenken, sie will sie nicht.

Im geheimen hüpft ja mein Herz. Ich finde Barbies doof, entstellend und überhaupt doof. Im letzten Jahr bekam sie die selbstgenähte Puppe von mir. Aber Elisabeth spielt eben gar nicht mit Puppen, immerhin schläft Ella aber in ihrem Bett. Ich finde es ja immer traurig, dass sie so wenig Herz für ihre Puppen hat. Für mich sind sie alle lebendig, mir tut es schon weh, wenn sie mit dem Gesicht nach unten auf einem Kissen liegen müssen. Lisi ist das egal, sie sagt es auch: "Mama, das ist doch nur eine Puppe".
 

Im Herbst habe ich eine Matroschka gemacht. Interesssant fand ich, dass Elisabeth diese Matroschka so lange rumtrug und auch bettete, wie sie noch kein Gesicht hatte. Fertiggestellt war sie dann uninteressant. Gestern nahm sie einen roten Wollstrang, das war das Jesuskind und deckte es zu. So gut haben es die Puppen nicht. Aber mehr als einen länglichen Wollstrang braucht sie nicht. Es ist aber auch nie lange, dass sie puppt. Sie braucht zum Puppen spielen eben auch keine Puppe. Ein Stück Holz würde reichen, alles andere macht ihre Phantasie. Das ist die Waldorfpuppe in ihrem Prinzip zu Ende gedacht.
Dafür baut Vincent hin und wieder Tisch und Stuhl für die Puppe auf, gibt ihr was zu essen und stellt ihr auch eine Zahnbürste hin. Selten. Die Spielideen von Vincent nimmt Elisabeth dann auch auf, aber eigentlich mag sie nur Rollenspiele. Es gibt ein festes Repertoire an Figuren, die sie ist. Dazu gehört eine Katze, Aschenputtel und eine gewisse Tonja. Ich mag Tonja, die ist recht zugänglich und das, was man brav nennt. Manchmal rufe ich dann aber Elisabeth zurück, weil ich was mit ihr besprechen möchte. Das klappt ganz gut.



Freitag, Dezember 20, 2013

Vorweihnacht

Heute war im Kindergarten die Weihnachtsfeier. Die große Gruppe hat das Krippenspiel einstudiert. Vincent war der letzte Wirt, der dann doch wenigstens noch den Stall für die hochschwangere Maria empfiehlt. So groß sind die Kinder nun. Elisabeth will auch mal die Maria sein. Ich hätte erwartet, dass sie ein weißglänzender Engel sein möchte.
Ich war mit Vincent und Elisabeth jeweils über die Weihnachtszeit schwanger. Weihnachten, das ging mich immer ganz persönlich an. Es wird ein Kind geboren, mein Kind geboren. Was für ein Wunder!
Ich denke also an Euch, die ihr schwanger seid und freudig wartet, die ihr gerade ein Kind stillt, tragt und noch fast so eng bei Euch habt, als sei es noch gar nicht recht auf der Welt.

Ich habe alle Weihnachtsgeschenke beisammen, es muss noch verpackt und geschmückt werden. Ich selbst fühle mich nicht angekommen im Advent und in der Weihnachtszeit. Ich habe nach dem Sommer den ruhigen Atem verloren und irre ein wenig umher. Nun hoffe ich auf Montag, denn wir holen dann den Baum aus dem Garten von meinem Opa. Das Arbeitsjahr endete heute, es ist frei.
Es gab Tage im Herbst, da hätte ich mir gern ein Schild gebaut, ganz groß mit leuchtenden Buchstaben wäre drauf gemalt: Lasst die Mütter an den Herd! Denn was ist wichtiger, als dass die Familie nicht nur mit Brot sondern auch mit Zeit und Wärme versorgt wird. Ob man eine gutgefüllte Demo zusammenbrächte?
Aber ob mir ein Leben ohne berufliche Einbindung wirklich gefallen würde? Ich weiß es nicht!  Es geht auch nicht um ein Leben ohne Arbeit und Verantwortung, sondern nur um ein Leben, dass die Verantwortung an den rechten Platz stellt. Arbeit, Aufgaben, Herausforderungen, die hätte ich genug. Ich hätte gern eine Auszeit, bin etwas jahresmüde und darum jammert es etwas in mir rum.
Morgen scheint wieder die Sonne und Weihnachten wird mich was angehen! Ich freue mich drauf.

Sonnenbilder des Jahres, die mir auch in Erinnerung rufen, dass ich in der Mitte Kraft hatte!















Donnerstag, Dezember 05, 2013

Nikolaus

Nikolaus mag ich gern. Ich mochte es als Kind schon ganz besonders gern. Diese Heimlichkeit. Und ich mochte es, dem Nikolaus nicht zu begegnen. Er kommt hier bei uns in der Nacht, wenn alle schlafen und füllt die Stiefel mit Süßigkeiten.
Jetzt als Mama liebe ich es auch, der Nikolaus zu sein. Vorhin haben die Kinder die Stiefel geputzt und in eines der Küchenfenster gestellt. Vincent hat noch seinen Wunschzettel gemalt. Er war mit seiner Arbeit nicht zufrieden, darum sollte ich noch hinschreiben was es sein soll: der Bauernhof von Lego Duplo und der Commander Truck von Top Agents. Der Wunschzettel wird in den Stiefel gesteckt, den nimmt der Nikolaus mit und gibt ihn dem Weihnachtsmann, der weiß dann genau bescheid.
Geschenke gibt es bei uns so nicht, trotzdem musste ich doch noch ein Buch dazustellen, wir lesen jeden Abend 2 oder 3 Geschichten.
Elisabeth hat keinen Wunschzettel gemalt, sie hat lieber ein Bild, dass Vincent gemalt hat überkritzelt und dann mir geschenkt. Sie weiß, was sie sich wünscht, das reicht offensichtlich: ein goldenes Kleid und goldene Schuhe.
Ich bin froh, dass die Kinder Wünsche haben. Friedrich war so zufrieden, dass dieses Wunschzettelmalen schon mal in Tränen und Traurigkeit endete - er hatte einfach keinen Wunsch. Eigentlich ist es bis heute so.

Am Ende des Jahres ein Lieblingsfoto von harmonischen 3 Minuten am Strand von Heiligendamm: